VR CHINA: Tibetischer Gelehrter zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt
Quelle u.a.: Mitteilung der IGFM-München, www.igfm-muenchen.de
Am 10. Dezember 2021, dem Tag der Menschenrechte, wurde bekannt, dass bereits im November 2021 Go Sherab Gyatso, auch bekannt als Gosher, vom Mittleren Volksgerichtshof in Lhasa zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt wurde.
Gosher, ein angesehener buddhistischer Gelehrter und einflußreicher Pädagoge aus Ngaba, einer tibetischen Region in der westchinesischen Provinz Sichuan, wurde am 26. Oktober 2020 von chinesischen Sicherheitsbeamten in der Stadt Chengdu festgenommen. Danach war er für fünf Monate verschwunden.
Die Antwort der chinesischen Regierung auf die Anfrage einer Expertengruppe der Vereinten Nationen lässt darauf schließen, dass Gosher unter dem Vorwurf der "Anstiftung zum Separatismus" verurteilt wurde, einer der häufigsten Vorwände, um tibetische politische Gefangene anzuklagen.
Das Regime hat erneut auf diese vage Anschuldigung zurückgegriffen, um eine so hohe Strafe über Gosher zu verhängen, der doch kein einziges Verbrechen begangen hat, das gegen das chinesische Recht verstoßen hätte.
Der Prozess gegen den Gelehrten fand unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt, wobei es immer noch keine Informationen über die Anklage und das Datum der Verurteilung gibt.
Als Gelehrter und Pädagoge hat er einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der tibetischen Kultur, Geschichte, Religion und Sprache geleistet und sich damit den Zorn des Staates zugezogen. Es handelt sich um die vierte Inhaftierung seit 1998.
>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung von Go Sherab Gyatso zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.
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Seine Exzellenz
Herrn Xi Jinping
Präsident der Volksrepublik China
℅: Botschaft der VR China
Märkisches Ufer 54
D-10179 Berlin
Fax: 030-27588221
E-Mail: presse.botschaftchina@gmail.com, de@mofcom.gov.cn
Exzellenz,
erlauben Sie mir, Ihre Aufmerksamkeit auf das Schicksal des tibetischen buddhistischen Gelehrten Go Sherab Gyatso (auch bekannt als Gosher) zu lenken.
Berichten zufolge wurde er im November 2021 in einem Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt.
Er hat weder Gewalt angewandt noch zu Gewaltanwendung aufgerufen. Vermutlich ist sein Engagement für die tibetische Kultur und Sprache Anlass für seine Verfolgung gewesen.
Er hat aber lediglich von seinen international verankerten Menschenrechten Gebrauch gemacht und meines Wissens auch gegen kein chinesisches Gesetz verstoßen.
Aus diesem Grund bitte ich Sie, sich für seine sofortige Freilassung einzusetzen.
Hochachtungsvoll
KOPIEN:
>>> Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, D-10117 Berlin, Fax: 03018-17-3402, E-Mail: buergerservice@diplo.de
>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Platz der Republik 1, D-11011 Berlin, Fax: 030-227-36051, E-Mail: menschenrechtsausschuss@bundestag.de