ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

PAKISTAN: Christlicher Ladenbesitzer wegen „Blasphemie“ verhaftet

Quellen: Arbeitskreis Religionsfreiheit - Menschenrechte - Verfolgte Christen der Evangelischen Allianz in Deutschland, www.akref.ead.de, Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), www.igfm.de

Im pakistanischen Bundesstaat Punjab ist ein christlicher Ladenbesitzer wegen Gotteslästerung angeklagt. Das berichtete seine Verteidigerin, die

Menschenrechtsanwältin Aneeqa Anthony (Lahore), der Evangelischen Nachrichtenagentur IDEA. Vor gut einem Jahr, am 8. Juli 2023, wurde der damals 35-jährige Zaki Waris, Vater einer kleinen Tochter, in einem Dorf nahe der Großstadt Sarghoda verhaftet. Wie Anthony erklärte, werde ihm vorgeworfen, den Facebook-Beitrag einer anderen Person geteilt zu haben. Darin sei Kritik am Verhalten von Muslimen geübt worden, jedoch nicht am Islam selbst. Ihr Mandant bestreite, dass er den Beitrag geteilt habe. Er vermutet, dass das eine andere Person getan habe, während er im Laden beschäftigt gewesen sei.

Die katholische Anwältin vermutet Landstreitigkeiten hinter den Vorwürfen. So handele es sich bei der Person, die den Christen angezeigt hat, um den Freund einiger muslimischer Dorfbewohner, mit denen Waris vor etwa fünf Jahren wegen Landstreitigkeiten bereits einen Konflikt hatte. Damals hätten andere Dorfbewohner und Älteste den Streit schlichten können. Aufgrund der aktuellen Vorwürfe drohen Waris nun bis zu zehn Jahre Haft, eine Geldstrafe oder beides.

Familie musste in Sicherheit gebracht werden

Laut Anthony kommt es immer wieder zu solchen Fällen: „Der Missbrauch von Blasphemiegesetzen betrifft in erster Linie Minderheiten und wird eher durch persönliche Streitigkeiten als durch echte religiöse Bedenken angeheizt.“ Anschuldigungen dieser Art hätten schon zu Lynchmorden geführt. Auch in diesem Fall hätten die Familie von Waris und die seines Bruders in Sicherheit gebracht werden müssen, so Anthony. Dies habe sich sehr schwierig und gefährlich gestaltet, da ein wütender Mob die Familienmitglieder verprügelte und drohte, sie anzuzünden. Sie sind laut der Anwältin nun an einem sicheren Ort untergebracht. Von den über 230 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 96 Prozent Muslime, zwei Prozent Christen und ein Prozent Hindus.

>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung von Zaki Waris zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.

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Seine Exzellenz

Präsidenten Asif Ali Zardari

c/o: Botschaft der

Islamischen Republik Pakistan

Schaperstraße 29

D-10719 Berlin


Fax: 030 21244210

E-Mail: mail@pakemb.de


Exzellenz,

ich wende mich heute wegen des christlichen Ladenbesitzers Zaki Waris an Sie. Der Vater einer kleinen Tochter wurde am 8. Juli 2023 in einem Dorf nahe Sarghoda (Punjab) verhaftet und befindet sich seitdem in staatlichem Gewahrsam.

Ihm wird vorgeworfen, den Facebook-Beitrag einer anderen Person geteilt zu haben. Darin sei Kritik am Verhalten von Muslimen geübt worden, jedoch nicht am Islam selbst. Allerdings bestreitet Herr Zaki Waris, den Beitrag überhaupt geteilt habe. Er vermutet, dass das eine andere Person getan habe, während er im Laden beschäftigt gewesen sei. Der Grund für die Anzeige sind vermutlich Landstreitigkeiten. So handelt es sich bei der Person, die den Christen angezeigt hat, um den Freund einiger muslimischer Dorfbewohner, mit denen Waris etwa fünf Jahre zuvor wegen Landstreitigkeiten bereits einen Konflikt hatte. Damals hatten andere Dorfbewohner und Älteste den Streit schlichten können.

Die Familie von Zaki Waris und dessen Bruder mussten in Sicherheit gebracht werden, weil ein wütender Mob die Familienmitglieder verprügelte und drohte, sie anzuzünden.
Ich bitte Sie, alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, um auf die Freilassung des Inhaftierten hinzuwirken und für seine Sicherheit sowie die der Angehörigen zu sorgen.

Hochachtungsvoll



KOPIEN:

>>> Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, D-10117 Berlin, Fax: 03018-17-3402, E-Mail: buergerservice@diplo.de

>>> Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Luise Amtsberg, E-Mail: menschenrechtsbeauftragte@auswaertiges-amt.de

>>>Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Platz der Republik 1, D-11011 Berlin, Fax: 030-227-36051, E-Mail: menschenrechtsausschuss@bundestag.de