ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

JEMEN: Bewaffnete Huthis stürmen friedliche Bahá'í-Versammlung und verhaften mindestens 17 Personen

Quelle: Bahá’í-Gemeinde in Deutschland K.d.ö.R., www.menschenrechte.bahai.de

Bewaffnete Huthi-Männer stürmten am 25. Mai 2023 eine friedliche Bahá’í-Versammlung in Sanaa, Jemen. Sie nahmen mindestens 17 Personen, darunter fünf Frauen, fest und ließen sie gewaltsam verschwinden. Die Razzia ist für die jemenitischen Bahá’í der jüngste Schlag gegen eine massiv verfolgte Religionsgemeinschaft in diesem Land.


Ein Video des jüngsten Übergriffs wurde von Bahá’í gefilmt, die über Zoom an der Versammlung teilnahmen: https://twitter.com/i/status/1661762453577822210
Der Angriff erfolgte, als sich eine Gruppe von Bahá’í in einem Wohnhaus versammelte, um das nationale Leitungsgremium der Gemeinde zu wählen. Die Bahá’í haben keinen Klerus und bilden jährlich Räte, die sich um die geistigen und materiellen Bedürfnisse ihrer Gemeinden kümmern.


Die Baha’i im Jemen leiden seit Jahren unter Verhaftungen, Inhaftierungen, Verhören und Folter sowie unter öffentlichen Gewaltaufrufen durch die Huthis, die sich auch des Eigentums der Bahá’i bemächtigt haben. Mehrere jemenitische Bahá’í wurden aus dem Land verbannt: https://menschenrechte.bahai.de/2020/07/30/sechs-von-den-huthis-inhaftierte-bahai-im-jemen-freigelassen/

Die Behörden haben ein Verfarhen gegen 24 Bahá’í noch nicht ein gestellt: https://menschenrechte.bahai.de/2021/02/04/huthi-justiz-farce-gefaehrdet-bahai-leben-im-jemen/


>>> Bitte helfen Sie mit, dass die Repressionen ein Ende haben, indem Sie den nachfolgenden Appell an den Repräsentanten der Huthi-Rebellen bei den UN-Friedensgesprächen für den Jemen kurzfristig absenden. Ein Kontakt ist hier nur per E-Mail möglich.


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Mr. Mohamed Abdelsalam

Ansarullah Representative of the UN-led peace talks




E-Mail: mdabdalsalam@gmail.com


Dear Sir,



members of the Bahá'í religion are subject to repression in your country.  Houthi gunmen stormed a peaceful Bahá'í assembly in Sanaa, on May 25, 2023. They arrested at least 17 people, including five women, and forcibly removed them. For the Yemeni Bahá'ís, the raid is the latest blow against a religious community that is being severely persecuted in this country.

The attack came as a group of Bahá'ís gathered at an apartment building to elect the community's national governing body. This is a clear violation of freedom of religion or belief and the right enshrined in international covenants to assemble and regulate religious and community affairs.

For this reason, I ask you to lobby the Supreme Political Council for the immediate release of those imprisoned and for full religious freedom for Bahá’ís.


TRANSLATION / ÜBERSETZUNG

Mitglieder der Bahá'í-Religion sind in Ihrem Land Repressionen ausgesetzt. Bewaffnete Huthi-Männer stürmten am 25. Mai 2023 eine friedliche Bahá'í-Versammlung in Sanaa. Sie verhafteten mindestens 17 Personen, darunter fünf Frauen, und vertrieben sie gewaltsam. Für die jemenitischen Bahá'í ist die Razzia der jüngste Schlag gegen eine Religionsgemeinschaft, die hierzulande schwer verfolgt wird.

Der Angriff ereignete sich, als sich eine Gruppe von Bahá'í in einem Wohnhaus versammelte, um das nationale Leitungsgremium der Gemeinde zu wählen. Dies ist eine klare Verletzung der Religions- und Glaubensfreiheit sowie des in internationalen Abkommen verankerten Rechts, sich zu versammeln und religiöse und gemeinschaftliche Angelegenheiten zu regeln.

Aus diesem Grund bitte ich Sie, sich beim Obersten Politischen Rat für die sofortige Freilassung der Inhaftierten und für die volle Religionsfreiheit der Bahá’í einzusetzen.

Yours respectfully / Hochachtungsvoll



COPIES:

>>> Botschaft der Republik Jemen, Schmitt-Ott-Str. 7, D-12165 Berlin, Fax: 030 89 73 05 62, E-Mail: info@botschaft-jemen.de

>>> Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, D-10117 Berlin, Fax: 03018-17-3402, E-Mail: buergerservice@diplo.de

>>> Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Luise Amtsberg, E-Mail: menschenrechtsbeauftragte@auswaertiges-amt.de

>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Platz der Republik 1, D-11011 Berlin, Fax: 030-227-36051, E-Mail: menschenrechtsausschuss@bundestag.de