ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

KUBA: 15 Jahre Haft wegen Handyvideo

Quellen: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte / IGFM, www.igfm.de, Dresdner Neueste Nachrichten, www.dnn.de


Luis Frómeta Compte wurde am 10. November 1962 auf Kuba geboren. Seit 1985 lebt er in Deutschland, wo er eine Frau und zwei Töchter hat. Er besitzt sowohl die deutsche als auch die kubanische Staatsbürgerschaft. Der gelernte Forstarbeiter wurde am 11. Juli 2021 in Havanna festgenommen, weil er zu privaten Zwecken einen Protest mit seiner Handykamera gefilmt hatte. Daraufhin wurde er von der Polizei gewaltsam festgenommen und zu einer örtlichen Polizeistation gebracht. Nachdem die Polizei ihm sein Smartphone abgenommen hatte, durfte er am nächsten Tag zunächst wieder ins Haus seiner Verwandten zurückkehren.

Genau eine Woche später wurde er dort allerdings wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“ erneut festgenommen und ins Gefängnis „100 y aldabó” gebracht, wo er geschlagen und beschuldigt wurde, die Proteste mitgeplant zu haben. Ein halbes Jahr nach seiner Festnahme wurde Frómeta Compte schließlich zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt, die später auf 15 Jahre reduziert wurde.

„15 Jahre schafft mein Mann nicht“, meint seine Frau gegenüber den „Dresdner Neuesten Nachrichten“. Er habe Bluthochdruck, Schilddrüsen- und Rückenprobleme. Darüber hinaus sei er  ergraut und habe den Glanz in seinen Augen verloren. „Die Psyche ist definitiv hin bei ihm.“ Im berüchtigten Hochsicherheitsgefängnis Combinado del Este (Havanna) muss sich der 60-Jährige ihr zufolge nun eine Zelle ohne Fenster mit 30 Schwerverbrechern sowie Kakerlaken und Ratten teilen. Seine Familie könne ihn einmal im Monat besuchen und ihm Essen mitbringen. Die Rationen im Gefängnis seien um 70 Prozent reduziert worden.

Die deutsche Botschaft in Havanna unterstützt Frómeta Comptes Familie etwa im Umgang mit Behörden, ihr wird der Zugang zu ihm aber verwehrt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier setzte sich laut einem Sprecher vor Kurzem in einem Brief an den kubanischen Präsidenten Miguel Díaz-Canel für Frómeta Comptes Freilassung ein.


>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung und Ausreise von Luis Frómeta Compte zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken. Darüber hinaus sei auch noch auf eine IGFM-Postkartenaktion hingewiesen: https://www.igfm.de/postkarte-fuer-unschuldig-inhaftierten-luis-frometa-compte/


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Seine Exzellenz
Präsident Miguel Mario Díaz-Canel Bermúdez
c/o: Botschaft der Republik Kuba
Stavangerstr. 20
D-10439 Berlin

Fax: 030 44 73 70 38
E-Mail: recepcion@botschaft-kuba.de


Exzellenz,
erlauben Sie mir, Ihre Aufmerksamkeit auf das Schicksal von Herr Luis Frómeta Compte zu lenken.

Luis Frómeta Compte lebt sein 1985 in Deutschland und besitzt neben der kubanischen auch die deutsche Staatsbürgerschaft.

2021 besuchte er Familienmitglieder in Kuba. Weil er währenddessen eine regierungskritische Demonstration mit seinem Handy filmte, wurde er festgenommen und schließlich zu einer Haftstrafe von 25 Jahren verurteilt, die später auf 15 Jahre reduziert wurde.

Dabei hat Herr Frómeta Compte nichts Verbotenes getan. Er hat weder Gewalt angewandt noch zu Gewaltanwendung aufgerufen. Ich betrachte ihn daher als politischen Gefangenen.

Als Mitglied der Vereinten Nationen und Unterzeichner zahlreicher internationaler Übereinkommen hat sich die Republik Kuba verpflichtet, die Menschenrechte zu schützen. Aus diesem Grunde bitte ich Sie, sich für die unverzügliche Freilassung von Luis Frómeta Compte einzusetzen und die Ausreise zu seiner in Deutschland lebenden Familie (Ehefrau und zwei Töchter) zu ermöglichen.

Freundliche Grüße



KOPIEN:

>>> Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, D-10117 Berlin, Fax: 03018-17-3402, E-Mail: buergerservice@diplo.de

>>> Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Luise Amtsberg, E-Mail: menschenrechtsbeauftragte@auswaertiges-amt.de

>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Platz der Republik 1, D-11011 Berlin, Fax: 030-227-36051, E-Mail: menschenrechtsausschuss@bundestag.de