HONDURAS: Zwei Umweltschützer getötet
Quelle: Hoffnungszeichen e.V., www.hoffnungszeichen.de
Immer öfter werden Umweltaktivisten in Honduras angegriffen. Justiz und Politik sind ihnen keine Hilfe, sondern kriminalisieren ihre Arbeit.
Erschossen wurden sie auf dem Heimweg von der Arbeit: Aly Magdaleno Domínguez Ramos und Jairo Bonilla Ayala. Sie hatten sich gegen eine Eisenerzmine im Nationalpark Carlos Escaleras in Guapinol (Bezirk Tocoa, Departement Colón) im Norden des Landes eingesetzt. Dort wurden die Leichen der beiden am 07. Januar 2023 gefunden.
Honduras gehört laut SRF (Schweizer Radio und Fernsehen) zu den korruptesten und gefährlichsten Ländern der Welt. Nach dem Mord an den beiden Umweltschützern müsse man annehmen, so Amnesty International, dass alle Menschen, die sich friedlich gegen das Bergbauprojekt mitten im Schutzgebiet engagieren, gefährdet seien: nicht nur Familienangehörige und Einwohner der Gemeinde Guapinol, sondern auch Mitglieder der Umweltorganisation „Comité Municipal en Defensa de Bienes Comunes y Públicos“. Denn unter ihrem Dach vereinen sich seit 2015 Land- und Umweltrechteverteidiger in Gemeinden, Kirchen und lokalen Organisationen und fechten die Betriebslizenzen für die Bergbaugesellschaft „Inversiones Los Pinares“ im Nationalpark an.
Bereits 2018 wurden der getötete Aly Magdaleno Domínguez Ramos, sein Bruder Reynaldo Domínguez und 30 weitere Nationalparkschützer willkürlich verhaftet und mussten einige Zeit ins Gefängnis. Acht von ihnen wurden sogar für zweieinhalb Jahre inhaftiert.
>>> Bitte helfen Sie mit, eine umfassende, unabhängige Untersuchung zu den Morden sowie den Schutz von Umwelt- und Menschenrechtsverteidigern zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.
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Sr. Oscar Fernando Chinchilla
c/o: Botschaft der Republik Honduras
S.E. Herr Mauricio Arturo Bueso Chinchilla
Cuxhavener Straße 14
D-10555 Berlin
Fax: 030-3975 9712
E-Mail: embajadahonduras.de@gmail.com
Sehr geehrter Herr Generalstaatsanwalt,
die beiden Umweltschützer Aly Magdaleno Domínguez Ramos und Jairo Bonilla Ayala wurden am 07. Januar 2023 in der Gemeinde Guapino (Departamento Colón) getötet. Ihre Angehörigen sowie die gesamte Gemeinde Guapinol und die Mitglieder der Umweltorganisation Comité Municipal para la Defensa de Bienes Comunes y Públicos (CMDBCP) sind in großer Gefahr.
Umweltschützer in der Region sind immer wieder derartigen Angriffen ausgesetzt, weil sie friedlich die Rechtmäßigkeit des Bergbauprojekts im Nationalpark Carlos Escaleras anfechten.
Ich fordere Sie höflich auf, unverzüglich eine unabhängige, unparteiische und umfassende Untersuchung durchzuführen, um die Verantwortlichen für die Morde an Aly Magdaleno Domínguez Ramos und Jairo Bonilla Ayala zur Rechenschaft zu ziehen. Bitte setzen Sie sich für den Schutz von Menschenrechts- und Umweltaktivisten ein.
Hochachtungsvoll
KOPIEN:
>>> Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, D-10117 Berlin, Fax: 03018-17-3402, E-Mail: buergerservice@diplo.de
>>> Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Luise Amtsberg, E-Mail: menschenrechtsbeauftragte@auswaertiges-amt.de
>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Platz der Republik 1, D-11011 Berlin, Fax: 030-227-36051, E-Mail: menschenrechtsausschuss@bundestag.de