ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

PAKISTAN: 14-jähriger wegen angeblicher Blasphemie inhaftiert

Quellen: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), www.religionsfreiheit-igfm.info,  Evangelische Nachrichtenagentur idea, www.idea.de


Zum Gefangenen des Monats Juli 2024 haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA den pakistanischen Christen Simon Nadeem benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den 14-Jährigen einzusetzen. Der Teenager besuchte bis zum vorigen Jahr eine staatliche High School und wurde am 18. Mai 2023 zusammen mit seinem 18-jährigen Nachbarn Adil Babar, der später gegen Kaution freikam, wegen angeblicher Blasphemie festgenommen. Die Beiden spielten in einer Straße ihres Viertels Qurban Lines in Lahore, der Provinzhauptstadt von Punjab. 

Ein Polizist kam des Weges und schlug plötzlich auf die zwei Teenager ein. Er versuchte, Passanten gegen die zwei Christen aufzustacheln. Der Befragte rechtfertigte den Übergriff als Reaktion darauf, dass die Jungen respektlos über den islamischen Propheten Mohammed gesprochen und sich darüber amüsiert hätten, wollte aber auf Nachfrage nichts Konkreteres äußern. Der Polizist erstattete später Anzeige, in der er behauptete, Simon und Adil hätten ein kleines Hündchen Mohammed genannt und sich darüber lustig gemacht. Nadeem wendet sich zusammen mit seiner Verteidigung gegen die Vorwürfe. Beide Teenager gaben im Verhör an, sich zu dem Zeitpunkt, als der Polizist sich ihnen näherte, über eine in Pakistan verbreitete Kaupaste gesprochen zu haben.

In Pakistan wird Gotteslästerung – die Beleidigung des Islam – mit lebenslanger Haft oder gar der Todesstrafe geahndet. Angehörige religiöser Minderheiten, etwa Christen, werden überproportional häufig der Blasphemie bezichtigt, oft aufgrund von persönlichen Streitigkeiten oder Missgunst.


>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung von Simon Nadeem zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.


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Seine Exzellenz
Präsidenten Asif Ali Zardari
c/o: Botschaft der
Islamischen Republik Pakistan
Schaperstraße 29
D-10719 Berlin


Fax: 030 21244210
E-Mail: mail@pakemb.de


Exzellenz,

ich wende mich heute wegen des minderjährigen Schülers Simon Nadeem aus Pakistan an Sie. Der Teenager wurde am 18. Mai 2023 zusammen mit seinem 18-jährigen Nachbarn Adil Babar, der später gegen Kaution freikam, wegen angeblicher Blasphemie festgenommen. Die Beiden spielten in einer Straße ihres Viertels Qurban Lines in Lahore. Ein Polizist kam hinzu, schlug auf die zwei Teenager ein und versuchte zunächst, Passanten gegen die beiden Christen aufzustacheln. Der Befragte rechtfertigte den Übergriff mit dem Vorwurf der Blasphemie, jedoch ohne sich konkreter dazu zu äußern. Der Polizist erstattete später Anzeige und behauptete, Simon und Adil hätten den Namen Mohammed verunglimpft, in dem sie einen jungen Hund so genannt hätten. Simon wendet sich zusammen mit seiner Verteidigung gegen die Vorwürfe.

Es gibt Grund zu der Annahme, dass es dem Polizisten mit seiner Anzeige nur vordergründig um die Durchsetzung des Respekts vor dem Islam ging. Vielmehr sollte wohl auch in diesem Fall ein weiteres Mal ein Exempel statuiert werden. Daher bitte ich Sie, alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, um auf die Freilassung des Inhaftierten hinzuwirken und für seine Sicherheit sowie die der Angehörigen zu sorgen.

Hochachtungsvoll




KOPIEN:

>>> Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, D-10117 Berlin, Fax: 03018-17-3402, E-Mail: buergerservice@diplo.de

>>> Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Luise Amtsberg, E-Mail: menschenrechtsbeauftragte@auswaertiges-amt.de

>>>Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Platz der Republik 1, D-11011 Berlin, Fax: 030-227-36051, E-Mail: menschenrechtsausschuss@bundestag.de