ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

KUBA: 14 Minderjährige in politischer Gefangenschaft

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), www.igfm.de

Verhöre statt Schulunterricht, Hofgang statt Treffen mit Freunden: Anlässlich des Internationalen Kindertags am 1. Juni weist die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) darauf hin, dass sich auf Kuba aktuell mindestens 14 Minderjährige in politischer Gefangenschaft befinden. Sechs warten noch auf ihren Prozess und weitere befinden sich im Hausarrest. Die Jugendlichen erwarten Haftstrafen von bis zu 19 Jahren.

Die Mehrheit wurde im Zuge der Juli-Proteste im letzten Jahr verhaftet, ihnen wird Aufwiegelung und Volksverhetzung zur Last gelegt. Die IGFM fordert das kubanische Regime auf, die Minderjährigen sofort freizulassen und willkürliche Verhaftungen zu unterbinden. Die IGFM ist mit einer Sektion auf Kuba vertreten und setzt sich seit Jahren für politische Gefangene auf der Karibikinsel ein.

„Die Jugendlichen hatten sich gegen die Diktatur und für Freiheit ausgesprochen – damit gelten sie auf Kuba als Gefahr für das Regime. Aus diesem Grund soll an ihnen ein Exempel statuiert werden, um die die nächste Generation einzuschüchtern und auf Spur zu bringen“, erklärt Martin Lessenthin, Vorstandssprecher der IGFM. Im vergangenen Jahr wurden 2.717 Bürgerrechtler auf Kuba verhaftet – seit Januar 2022 bereits wieder 409.

Unter den 14 Minderjährigen, die verurteilt wurden, befinden sich:

  • Kendry Miranda Cárdenas (19 Jahre Haft)
  • Rowland Jesús Castillo Castro (18 Jahre Haft)
  •  Lázaro Noel Urgelles Fajardo (14 Jahre Haft)
  • Brandon David Becerra Curbelo (13 Jahre Haft)


Zwei Jahre Gefängnis, weil er sich für inhaftierten Sohn eingesetzt hat

Wie die IGFM erfahren hat, werden die Eltern der minderjährigen politischen Gefangenen vom kubanischen Regime bedroht und eingeschüchtert, so dass sie das Schicksal ihrer Kinder nicht öffentlich machen. „Wer sich für sein Kind einsetzt, wird in Kuba bestraft“, so die IGFM. Das erfuhr Rolando Castillo –  Vater von Rowland Jesús Castillo Castro, der wegen der Proteste am 11. Juli 2021 verurteilt wurde – am eigenen Leibe. Er hatte sowohl in den sozialen Medien als auch auf der Straße öffentlich die Freilassung seines Sohnes gefordert, der im Alter von 17 Jahren verhaftet worden war. Schließlich wurde Rolando Castillo selbst festgenommen und in einem Eilverfahren ohne Anwalt zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Die IGFM bezeichnet den Prozess als „groben Verstoß gegen die Menschenrechte“ und fordert die sofortige Freilassung des Vaters.

>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung der Inhaftierten zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.

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Seine Exzellenz
Präsident Miguel Díaz Canel
c/o: Botschaft der Republik Kuba
Stavanger Str. 20
D-10439 Berlin

Fax: 030-44737038
E-Mail: recepcion@botschaft-kuba.de


Exzellenz,

internationalen Presseberichten zufolge befinden Sie in Ihrem Land mindestens 14 Minderjährige in Haft, weil sie - gewaltlos - Kritik an der Politik Ihres Landes geübt haben.

Unter Ihnen befinden sich:

> Kendry Miranda Cárdenas (19 Jahre Haft)
> Rowland Jesús Castillo Castro (18 Jahre Haft)
> Lázaro Noel Urgelles Fajardo (14 Jahre Haft)
> Brandon David Becerra Curbelo (13 Jahre Haft)

Auch Eltern, die sich mit dieser Situation nicht abfinden möchten, sind Drohungen und Einschüchterungen ausgesetzt. So wurde Rolando Castillo, Vater von Rowland Jesús Castillo Castro, selbst festgenommen und in einem Eilverfahren ohne Anwalt zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt.

All dies betrachte ich als Verstöße gegen die Menschenrechte, die zu schützen sich Ihr Land international verpflichtet hat.

Aus diesem Grunde bitte ich Sie, all Ihren Einfluss für die unverzügliche Freilassung der oben Genannten zu verwenden.

Freundliche Grüße



KOPIEN:

>>> Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, D-10117 Berlin, Fax: 03018-17-3402, E-Mail: buergerservice@diplo.de

>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Platz der Republik 1, D-11011 Berlin, Fax: 030-227-36051, E-Mail: menschenrechtsausschuss@bundestag.de