ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

ÄGYPTEN: Christen droht Abschiebung in den Jemen

Quelle: Hoffnungszeichen e.V., www.hoffnungszeichen.de

Zusammen mit seiner Frau und vier Kindern lebte Familienvater Abdul-Baqi Saeed Abdo im Jemen unweit der Stadt Taiz. 2013 konvertierte Abdo zum Christentum. Daraufhin wurden er und seine Familie schwer angegriffen: Der Konvertit verlor seine Arbeit, und Unbekannte beschädigten sein Auto. Doch das war erst der Anfang einer tödlichen Verfolgung:

Im Juni 2014 wurde das Haus der Familie in Brand gesteckt; Abdos Frau starb dabei. Nach dieser Tragödie blieb dem Witwer nur noch das Los, den Jemen zu verlassen. Im August 2014 floh er mit seinen Kindern nach Ägypten. Dort meldete er sich als Flüchtling beim Hochkommissariat für Flüchtlinge der Vereinten Nationen. Doch Frieden fand die Familie nicht. Abdo schrieb regelmäßig in sozialen Medien über seinen Kirchen-Übertritt und seinen Glauben.

Am 15. Dezember 2021 standen fünf Sicherheitskräfte in Zivil vor seiner Wohnung in Kairo. Sie nahmen Abdo fest. Zwei Wochen lang wusste seine Familie nicht, wo er sich aufhält. Die Behörden verweigerten jegliche Auskunft. Dann kam von der Staatsanwaltschaft der Staatssicherheit die Anordnung einer Untersuchungshaft. Die Begründung: „Mit­gliedschaft in einer terroristischen Gruppe" und „Diffamierung der islamischen Religion".

Mittlerweile befindet sich der jemenitische Asylsuchende seit über 20 Monaten im Gefängnis. Ohne eine Möglichkeit, die Rechtmäßigkeit seiner Inhaftierung anzufechten, sei die Untersuchungshaft verlängert worden. Jetzt soll der Familienvater in den Jemen abgeschoben werden. Doch dort könnten ihm willkürliche Inhaftierung, Folter, Misshandlung oder Tod drohen, u. a. „durch die Tö­tung durch bewaffnete Gruppen oder nichtstaatliche Akteure oder ein To­desurteil".

Abdul-Baqi Saeed Abdo muss vor einer Abschiebung in den Jemen bewahrt und seine Rechte auf Meinungs- und Glaubensfreiheit müssen anerkannt werden. In Ägypten gilt u. a. das Flüchtlings-Abkommen der Vereinten Nationen, welches geflüchteten Menschen wie Abdo eigentlich Schutz gewährt.

>>> Bitte beteiligen Sie sich an der Online-Petition von Hoffnungszeichen e.V., in der die unverzügliche Freilassung sowie die Aufhebung der Abschiebeverfügung verlangt wird. Sie erreichen diese über folgenden Link: https://www.hoffnungszeichen.de/engagieren/protestieren/aegypten-christen-droht-abschiebung