ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

IRAN: Hinrichtung von Jamshid Sharmahd verhindern!

Quellen: Amnesty International, www.amnesty.de; Internationale Gesellschaft für Menschenrechte / IGFM, www.igfm.de

Dem Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd droht unmittelbar die Hinrichtung. Nach Beendigung seines unfairen Schauprozesses am 10. Januar 2023 ist der Dissident wegen "Verdorbenheit auf Erden" (efsad-e fel-arz) zum Tode verurteilt worden. Am 26. April 2023 betätigte der Oberste Gerichtshof das Todesurteil.

Jamshid Sharmahd war im Juli 2020 von Angehörigen des iranischen Geheimdienstes aus dem Ausland entführt und gegen seinen Willen in den Iran gebracht und inhaftiert worden. Seitdem wird er gefoltert und anderweitig misshandelt, unter anderem durch lange Einzelhaft und Verweigerung einer angemessenen medizinischen Versorgung.

Der in den USA lebende Jamshid Sharmahd ist Journalist. Er hat die Webseite "Tondar.org" der Gruppe Kingdom Assembly of Iran erstellt, auf der Nutzer anonym Inhalte einstellen konnten, die er bei Radio- und Videosendungen verlesen hat.

Nach seiner Entführung und willkürlichen Inhaftierung strahlte das iranische Staatsfernsehen Propagandavideos aus, die zeigen, wie er "gesteht", an einem Bombenanschlag im April 2008 in Shiraz in der Provinz Fars beteiligt gewesen zu sein, bei dem 14 Menschen getötet wurden. Solche erzwungenen "Geständnisse" wurden während seiner Untersuchungshaft mehrfach im iranischen Staatsfernsehen ausgestrahlt.

Während des gesamten Verfahrens, das am 26. Juli 2022 abgeschlossen wurde, wurde ihm der Zugang zu einem unabhängigen Rechtsbeistand seiner Wahl und das Recht auf Verteidigung verweigert.

Das Verschwindenlassen von Jamshid Sharmahd findet vor dem Hintergrund der ausführlich dokumentierten Praxis der iranischen Behörden statt, Doppelstaatsangehörige und/oder ausländische Staatsangehörige als Druckmittel willkürlich zu inhaftieren. Sowohl der UN-Sonderberichterstatter über die Menschenrechtssituation in der Islamischen Republik Iran als auch die UN-Arbeitsgruppe gegen willkürliche Inhaftierungen kritisieren diese Praxis immer wieder, zuletzt in einem Bericht vom Juli 2022.

IGFM und „Student Division Lawyers Without Borders“ (LWOB) arbeiten gemeinsam an der Publikation einer juristischen Analyse zur Menschenrechtslage in Iran. In der Kurzanalyse zu dem Fall Jamshid Sharmahd stellt die LWOB einige Ergebnisse ihrer Recherche vor: https://www.igfm.de/juristische-kurzanalyse-jamshid-sharmahd/

>>> Bitte helfen Sie mit, die Hinrichtung von Jamshid Sharmahd zu verhindern, indem Sie sich an den Online-Appellen von Amnesty International und IGFM beteiligen, die Sie über folgende Links erreichen:

  1. Amnesty International: https://www.amnesty.de/mitmachen/urgent-action/iran-deutsch-iraner-jamshid-sharmahd-zum-tode-verurteilt-2023-04-03?ref=979602?etcc_med=Newsletter&etcc_cmp=Iran-Stoppt-die-Gewalt&etcc_ctv=Jamshid-Sharmahd-zum-Tode-verurteilt&etcc_var=Aktions-NL&the=Iran&dat=KW17&j=95548&sfmc_sub=8725461&l=45_HTML&u=1531139&mid=536000658&jb=6002
  2. Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM): https://chng.it/XyczBxWY4s