GUATEMALA: Gewalt gegen Maya wegen Palmöl
Quelle: Rettet den Regenwald e.V., www.regenwald.org
In Guatemala beklagen die Maya gewalttätige Razzien und Übergriffe durch bewaffnete Polizeieinheiten. Die Attacken im Regenwald am Izabal-See stehen im Zusammenhang mit ihren Protesten gegen Landraub und Umweltverseuchung durch die Palmölfirma NaturAceites und eine Nickelmine und Fabrik der Schweizer Solvay-Gruppe, so die Einwohner.
Seit Monaten rücken immer wieder große Aufgebote von Polizeieinheiten durch die Ölpalmplantagen am Izabal-See im Nordosten Guatemalas vor. Mit Tränengas und Waffengewalt führen sie Räumungen und Razzien in den Gemeinschaften der Maya durch.
Die Menschen leiden unter den Gasschwaden, Frauen werden geschlagen, Gegenstände gestohlen und Personen, darunter Minderjährige, willkürlich verhaftet, so die Berichte. Im Dezember 2022 wurde dabei eine Person angeschossen und mindestens zwei Personen verletzt.
Empört und mit Trauer erklären die Maya-Frauen der Gemeinde: "Sie warfen Tränengasgranaten, damit wir fliehen und unsere Häuser verlassen".
Andere berichten: "Sie rücken vor, als wären wir Terroristen. Wir sind keine Terroristen, sondern arme Indigene, die nicht einmal ausreichend Mais, Bohnen oder Chili haben“. Hinter den Einsätzen stecke die Palmölfirma NaturAceites, die das Öl in Guatemala und auch über internationale Lieferketten an Multis wie Nestlé und Unilever verkauft, so die Vorwürfe. Die Ausbreitung der Ölpalmplantagen verletze die Landrechte der Maya und Abwässer der Ölmühlen verseuchen den See und die Lebensgrundlagen. NaturAceites bestreitet alle Vorwürfe.
Auch die Nickelmine und Nickelschmelze der Schweizer Solvay-Gruppe wird immer wieder im Zusammenhang mit den Land- und Umweltkonflikten am Izabal-See genannt.
Gegen rund 20 Gemeindemitglieder, darunter einige Führer vom Rat der Maya, wurden Haftbefehle erlassen und Belohnungen für deren Ergreifung ausgesetzt.
Bereits 2021 wurden mehr als 90 Familien aus der nahegelegenen Gemeinde Chinebal vertrieben und obdachlos gemacht, berichtet „Prensa Comunitaria“. Der Bericht über diese Ereignisse und der Kontext selbst sind erschreckend.
Der Rat der Maya fordert ein Ende der Aggressionen und eine Klärung der Land- und Umweltrechte durch die Regierung von Guatemala und die zuständigen Behörden. Von den Kunden des Palmöls, Unternehmen wie Nesté und Unilever, fordern sie eine Stellungnahme.
>>> Bitte unterstützen Sie das Anliegen der Maya, indem Sie sich dem Online-Appell von „Rettet den Regenwald e.V.“ anschließen, den Sie unter folgendem Link erreichen: https://www.regenwald.org/petitionen/1265/guatemala-gewalt-gegen-maya-wegen-palmoel?mtu=572584387&t=15128#more