ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

ERITREA: Regime schließt Schulen

Quelle: Hoffnungszeichen e.V., www.hoffnungszeichen.de

Die Repressalien gegen Christen und Angehörige weiterer nicht staatlich anerkannter Religionsgemeinschaften halten an.

Gerade Kinder aus den ärmsten Familien hätten die neun kürzlich geschlossenen Schulen besucht, erzählt der eritreische Priester Mussie Zerai. Genauso wie die sieben Bildungsstätten, die bereits im Jahr 2019 das gleiche Schicksal erlitten hatten, seien sie von religiösen Gemeinschaften geleitet worden. Überwiegend von katholischen, aber auch muslimischen und protestantischen. Der Besuch der Einrichtungen sei für die Kinder kostenlos gewesen, berichtete der in der Schweiz tätige Seelsorger im Juni dem Informationsportal Vatican News.

Mussie Zerai vermutet, dass sich die Regierung des langjährigen Staatspräsidenten Isaias Afwerki auf diese Weise für die deutlichen Worte der Bischöfe rächen wolle, die unlängst freie Wahlen und Reformen in Eritrea gefordert hätten.

Grundlage für die Schließungen ist ein Gesetz, mit dem das Regime neben dem Islam nur die evangelisch-lutherische, die katholische und die orthodoxe Kirche als offizielle Glaubensgemeinschaften billigt. Menschen, die einer anderen, staatlich nicht anerkannten Gruppierung angehören, egal ob muslimisch, katholisch oder protestantisch, dürfen keine Gottesdienste abhalten und erleben, wie wir seit vielen Jahren Verfolgung, Repressalien und Unterdrückung.

Der Druck, insbesondere auf Christen, macht sich nicht nur in der Bildung bemerkbar. Nachdem im März 2021 fast 40 Christen bei Razzien in den Städten Asmara und Assab festgenommen worden waren, wurden auch im Mai zwei Christen in der Hauptstadt Asmara verhaftet. Massive Defizite im Bereich der Menschenrechte und der Religionsfreiheit geben immer wieder Anlass zu Kritik am Regime von Isaias Afwerki. Es wird von willkürlichen Verhaftungen berichtet. Tausende Menschen – neben Christen auch ehemalige Politiker, Journalisten, politische Gefangene – sind in Eritrea ohne Anklage in Haft. Gläubige müssen außerdem Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen erdulden, etliche werden der Zwangsarbeit unterworfen. Auch Kirchengebäude wurden in der Vergangenheit beschädigt.

>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung willkürlich Inhaftierter und die Durchsetzung und Wahrung der Religionsfreiheit zu erreichen, indem Sie sich am Online-Appell der christlichen Menschenrechtsorganisation Hoffnungszeichen e.V. beteiligen, den Sie unter folgendem Link erreichen: https://www.hoffnungszeichen.de/engagieren/protestieren/eritrea-regime-schliesst-schulen