ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

IRAN: Sechs Bahá'í-Frauen stehen unmittelbar vor ihrer Inhaftierung für langjährige Haftstrafen

Quelle: Mitteilung der Bahá’í-Gemeinde in Deutschland K.d.ö.R. vom 17.09.2025, www.menschenrechte.bahai.de

Sechs Bahá'í-Frauen in Hamadan im Westen des Iran, die zu insgesamt 39 Jahren Haft verurteilt wurden, stehen unmittelbar vor ihrer Inhaftierung. Sie wurden wegen ihres Bekenntnisses zur Bahá'í-Religion angeklagt und verurteilt.

Bei den sechs Frauen handelt es sich um

  • Zarrindokht Ahadzadeh,
  • Farideh Ayyoubi,
  • Noura Ayyoubi,
  • Neda Mohebbi,
  • Jaleh Rezaie und
  • Atefeh Zahedi.

Zwei der Frauen, Atefeh und Neda, haben Kinder im Alter von unter fünf Jahren.

Die Verhaftungen folgen auf eine gemeinsame Erklärung von 18 Experten der Vereinten Nationen, die Alarm wegen der „systematischen Verfolgung von Bahá'í-Frauen" schlugen, auf die „Zunahme" dieser Menschenrechtsverletzungen hinwiesen und „Verhaftungen, Vorladungen zu Verhören, Verschleppungen, Hausdurchsuchungen, Beschlagnahmung von persönlichem Eigentum, Einschränkungen der Bewegungsfreiheit und anhaltende Freiheitsberaubungen" anprangerten. Die Experten sagten, dass Bahá'í-Frauen im Iran einer unverhältnismäßigen Verfolgung und intersektionalen Diskriminierung ausgesetzt sind – sowohl als Angehörige der größten nicht-muslimischen religiösen Minderheit im Iran als auch als Frauen.

Über 125 europäische Parlamentarier schlossen sich kurz darauf an, um die Verfolgung von Bahá'í-Frauen durch den Iran zu verurteilen.

Die neuen Urteile kommen folgen unmittelbar auf den neuesten Bericht des UN-Generalsekretärs Antonio Gueterres (s. Bild), der die Diskriminierung der Bahá'í durch die iranische Regierung, einschließlich der Diskriminierung von Bahá'í-Frauen, verurteilte. Die skandalösen und exzessiven Haftstrafen, die aufgrund lächerlicher Anschuldigungen wie „Mitgliedschaft in der Bahá'í-Gemeinde" verhängt wurden, spiegeln eine sich verschärfende Verfolgungskampagne wider.

Die sechs Bahá'í-Frauen wurden erstmals im November 2023 verhaftet, 31 Tage lang in Einzelhaft gehalten, was gegen internationales Recht verstößt, und zu langwierigen Verhören gezwungen, ohne Zugang zu Anwälten oder ihren Familien. Im April 2024 wurden sie für schuldig befunden und verurteilt – woraufhin die Frauen gegen die Urteile Berufung einlegten. Das Berufungsgericht wies die Einwände zurück und ordnete sogar die Vernichtung der religiösen Schriften der Bahá'í an, die sich im Besitz der Frauen befanden.

>>> Bitte helfen Sie mit, die Inhaftierung der verurteilten Bahá’í-Frauen zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.


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Seine Exzellenz

Präsident Massud Peseschkian

c/o Botschaft der Islamischen Republik Iran

Podbielskiallee 65-67

D14195 Berlin

E-Mail: info@iranbotschaft.de


Exzellenz,

erlauben Sie mir, Ihre Aufmerksamkeit auf das Schicksal von sechs Bahá’í-Frauen aus Hamadan zu lenken, die allein wegen ihrer Zugehörigkeit zur Bahá’í-Religion verurteilt wurden - insgesamt zu 39 Jahren Gefängnis. Es handelt sich hier bei um:

> Zarrindokht Ahadzadeh,
> Farideh Ayyoubi,
> Noura Ayyoubi,
> Neda Mohebbi,
> Jaleh Rezaie und
> Atefeh Zahedi.

Zwei der Frauen, Atefeh und Neda, haben Kinder im Alter von unter fünf Jahren.
Internationale Beobachter und Institutionen, darunter UN-Generalsekretär Guterres, beurteilen das Vorgehen der Behörden Ihres Landes als einen Verstoß gegen Artikel 18 des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte, den die Islamische Republik Iran völkerrechtlich verbindlich ratifiziert hat.

Daher bitte ich Sie, sich für die Achtung der Religionsfreiheit in Ihrem Land - auch gegenüber den Angehörigen des Bahá’í-Glaubens - einzusetzen und die Inhaftierung der oben genannten Bahá’í-Frauen abzuwenden.

Hochachtungsvoll


KOPIEN:

>>> Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, D-10117 Berlin, E-Mail: buergerservice@diplo.de

>>> Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Dr. Lars Castellucci, E-Mail: menschenrechtsbeauftragter@diplo.de

>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Platz der Republik 1, D-11011 Berlin, E-Mail: menschenrechtsausschuss@bundestag.de