ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

IRAN: 25 Jahre Haft für Roya Sabet, weil sie Bahá’í ist

Quellen: IGFM-Iran-Bericht Juni 2025, https://www.igfm.de/iran-monatsbericht-juni-2025/page/21/?pdf=68642, Iran Press Watch, https://iranpresswatch.org/post/25459/roya-sabet-a-bahai-citizen-sentenced-to-25-years-in-prison-by-the-shiraz-revolutionary-court/

Roya Sabet gehört zur religiösen Minderheit der Baha'i in Iran. Nur deswegen wurde sie am 28. Mai 2025 zu 25 Jahren Haft verurteilt. Sie erhielt zwei zehnjährige Haftstrafen wegen angeblicher Gefährdung der nationalen Sicherheit sowie fünf Jahre Haft wegen „sektiererischer Propaganda gegen den Islam“. Das Gericht verhängte außerdem ein zweijähriges Reiseverbot, entzog ihr den Reisepass und verbot ihr fünf Jahre lang den Zugang zu sozialen Medien und gesellschaftlichen Rechten.

Nach den erhaltenen Informationen gehören zu den Anklagepunkten:

  • Zusammenarbeit und Kommunikation mit Bürgern und Institutionen der israelischen Regierung
  • Bildung und Führung einer Gruppe mit der Absicht, gegen die nationale Sicherheit vorzugehen
  • Propagandaaktivitäten, die gegen das heilige islamische Gesetz verstoßen

Roya Sabet hatte 23 Jahre in den Vereinigten Arabischen Emiraten gelebt. Am 4. Januar 2024 reiste sie nach Schiras, um sich um ihre alten, kranken Eltern zu kümmern. Dabei wurde sie von Agenten des Geheimdienstes der Revolutionsgarde verhaftet. Nach sieben Monaten Untersuchungshaft wurde sie schließlich im August 2024 gegen Kaution aus dem Adelabad-Gefängnis in Schiras entlassen.

Weitere Bahá'í – Sheyda Rouhani, Shiedeh Tavakoli und Shiela Tavakoli – wurden im Mai
2025 in Teheran festgenommen
. Die Gründe für ihre Festnahme sind unklar, und es wurden bisher keine offiziellen Anklagen bekannt gegeben.

>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung der Inhaftierten zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.

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Seine Exzellenz

Präsident Massud Peseschkian

c/o Botschaft der Islamischen Republik Iran

Podbielskiallee 65-67

D14195 Berlin


E-Mail: info@iranbotschaft.de


Exzellenz,

erlauben Sie mir, Ihre Aufmerksamkeit auf das Schicksal von Frau Roya Sabet zu lenken, einer Angehörigen der Bahá’í-Religion, die am 28. Mai 2025 zu insgesamt 25 Jahren Haft und einem 2-jährigen Reiseverbot verurteilt wurde.

Zuvor war sie im Januar 2024 nach einem 23-jährigen Aufenthalt in den Vereinigten Arabischen Emiraten nach Schiras gereist, um dort ihre alten und kranken Eltern zu versorgen.

Da die Anklagepunkte jeglicher Grundlage entbehren, erfolgte internationalen Berichten zufolge die Verurteilung ausschließlich auf Grund ihrer Religionszugehörigkeit.
Die Islamische Republik Iran hat den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte völkerrechtlich verbindlich ratifiziert. In Artikel 18 dieses Dokumentes wird jedem Menschen das Recht garantiert, seinen Glauben zu wechseln und auch für ihn zu werben. Daher appelliere ich an Sie, sich für die sofortige und bedingungslose Freilassung von Frau Sabet sowie für die Achtung der Religionsfreiheit in Ihrem Lande einzusetzen.

Hochachtungsvoll


KOPIEN:

>>> Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, D-10117 Berlin, E-Mail: buergerservice@diplo.de

>>> Beauftragter der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Dr. Lars Castellucci, E-Mail: menschenrechtsbeauftragter@diplo.de

>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Platz der Republik 1, D-11011 Berlin, E-Mail: menschenrechtsausschuss@bundestag.de