Quellen: Evangelische Nachrichtenagentur idea, www.idea.de, Internationale Gesellschaft für Menschenrechte IGFM, www.igfm.de
Zum „Gefangenen des Monats September“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichten- agentur idea den pakistanischen Christen Sawan Masih benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den 31-jährigen Familienvater aus Lahore einzusetzen und für ihn zu beten.
Der Straßenreiniger war am 27. März 2014 wegen angeblicher Gotteslästerung zum Tode verurteilt worden. Er sitzt in einer Todeszelle des Zentralgefängnisses von Faisalabad. Ein muslimischer Bekannter hatte ihn nach einer Debatte über Religion angezeigt. Der Christ habe den islamischen Propheten Mohammed beleidigt. Der Beschuldigte bestreitet die Vorwürfe. Auf die Anzeige hin wurde Sawan Masih am 8. März 2013 verhaftet. Am Tag darauf wurde über die Lautsprecher einer Moschee zum Protest gegen den vermeintlichen Gotteslästerer aufgerufen. Rund 3.000 aufgebrachte Muslime drangen zum Haus des Christen in dem christlichen Viertel Joseph Colony vor und zündeten unterwegs mehr als 100 Häuser und Geschäfte sowie zwei Kirchen an.
Angesichts der Drohung, lebendig im eigenen Haus verbrannt zu werden, flohen Hunderte von christlichen Familien. In dem Prozess gegen Masih erhob die Verteidigung den Vorwurf, dass der Fall nur als Vorwand diente, die Christen aus der Siedlung zu vertreiben. Ein Anti-Terrorismus-Gericht sprach sämtliche Verdächtige, die dort gebrandschatzt hatten, am 29. Januar 2017 frei.
Am 17. September 2019 soll der Berufungsprozess gegen Masih weitergehen. Die IGFM und idea rufen dazu auf, sich in Briefen an den pakistanischen Präsidenten Arif Alvi zu wenden. Er solle alles in seiner macht Stehende tun, damit sich das Gericht mit dem Fall zügig auseinandersetzt und den Christen freisprechen kann. Laut der IGFM wird der Blasphemievorwurf immer wieder genutzt, um gegen die christliche Minderheit Stimmung zu machen.
> Bitte unterstützen Sie dieses Anliegen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.
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Seine Exzellenz Präsident Arif Alvi ℅: Botschaft der Islamischen Republik Pakistan Schaperstr. 29 D-10719 Berlin
Fax: 030-21244210 E-Mail: mail@pakemb.de
Exzellenz,
ich wende mich wegen des 31-jährigen pakistanischen Christen Sawan Masih an Sie, der wegen des angeblichen Verstoßes gegen Paragraf 295-C des pakistanischen Strafgesetzbuchs inhaftiert ist. Der Straßenreiniger sitzt seit 27. März 2014 in einer Todeszelle des Zentralgefängnisses von Faisalabad. Er war ein Jahr zuvor mit einem muslimischen Freund in eine Debatte über Religion geraten. Der Mann, der ihn anzeigte, gab an, dabei sei der islamische Prophet Mohammed beleidigt worden. Auf die Anzeige hin wurde Sawan am 8. März 2013 verhaftet.
Am Tag darauf wurde aus den Lautsprechern einer benachbarten Moschee zum Protest gegen den vermeintlichen Gotteslästerer aufgerufen. Rund 3.000 aufgebrachte Muslime drangen zu Sawans Haus in dem christlichen Viertel Joseph Colony in Lahore vor und zündeten unterwegs mehr als hundert Häuser und Geschäfte sowie zwei Kirchen an. Angesichts der Drohung, lebendig im eigenen Haus verbrannt zu werden, flohen Hunderte von christlichen Familien. In dem Prozess gegen Sawan Masih wurde seitens der Verteidigung der Vorwurf erhoben, dass der Fall nur als Vorwand diente, die Christen aus der Siedlung zu vertreiben. Ein Anti-Terrorismus-Gericht sprach sämtliche Verdächtigen, die dort gebrandschatzt hatten, am 29. Januar 2017 frei.
Diese Vorgänge zeigen, dass der Blasphemie-Vorwurf dazu benutzt wurde, um gegen die christliche Minderheit Stimmung zu machen. Daher bitte ich Sie, alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, damit sich das zuständige Gericht mit dem Fall zügig auseinandersetzt und den zu Unrecht Beschuldigten freisprechen kann. Ich halte eine sofortige Freilassung, Unterbringung an einem sicheren Ort und therapeutische Begleitung für angemessen.
>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Vorsitzende: Frau Gyde Jensen, Fax: 030-227-36051, E-Mail: gyde.jensen@bundestag.de