Quellen: Evangelische Nachrichtenagentur idea, www.idea.de, Internationale Gesellschaft für Menschenrechte, www.igfm.de
Als „Gefangenen des Monats März" haben die Internationale Gesellschaft für Menschen- rechte (IGFM) und idea den Christen Saheb Fadaei aus der nordiranischen Stadt Rascht benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den 38-jährigen Exmuslim mit Hilfe von Appellen einzusetzen und für ihn zu beten.
Am 13. Mai 2016 war Fadaei wegen des Verdachts eines Vergehens gegen die nationale Sicherheit während einer Versammlung der Hauskirche „Kirche des Iran" festgenommen. Er wurde mehrere Wochen eingesperrt, bevor er zunächst gegen eine Kautionszahlung von umgerechnet knapp 30.000 Euro freikam.
Nach einer Anhörung im Juni 2017 wurde der Vater einer 11-jährigen Tochter zusammen mit dem bekannten Pastor Youcef Nadarkhani und zwei weiteren Konvertiten dann zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Das Revolutionsgericht hielt ihm vor, dass er die Gründung von Hauskirchen unterstützt und für ein „zionistisches Christentum" geworben habe.
Bereits 2016 war Fadaei zu 80 Peitschenhieben verurteilt worden, weil er während des Abendmahls im Gottesdienst Wein getrunken hatte. Im Iran gilt ein striktes Alkoholverbot. Außerdem drohten ihm Angehörige der Revolutionsgarden mit der Festnahme, wenn er weiter über seinen Glauben spreche.
Davon ließ er sich nicht abschrecken: Im Mai 2018 bestätigte eine höhere Instanz das Hafturteil. Am Abend des 24. Juli holten ihn Sicherheitskräfte zu Hause ab und brachten ihn ins berüchtigte Evin-Gefängnis. Im Herbst kam noch eine weitere Verurteilung zu 18 Monaten Gefängnis sowie zwei Jahren Exil an der Grenze zu Afghanistan wegen „Propaganda gegen das Regime" hinzu.
Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den iranischen Präsidenten Hassan Rohani die sofortige Freilassung des Christen zu fordern.
>>> Bitte unterstützen Sie dieses Anliegen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.
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Seine Exzellenz Präsident Hassan Rohani c/o Botschaft der Islamischen Republik Iran Podbielskiallee 65-67 D-14195 Berlin
Fax: 030-8435 3535 E-Mail: info@iranbotschaft.de
Exzellenz,
ich wende mich wegen des inhaftierten iranischen Staatsbürgers Saheb Fadaei an Sie. Er hat von seinem Recht Gebrauch gemacht, seinen Glauben zu wechseln. Der ehemalige Muslim hat sich der christlichen Hauskirche „Kirche des Iran“angeschlossen und über seinen neuen Glauben gesprochen. In der Folge wurde ihm durch Gerichte vorgehalten, die Gründung von Hauskirchen unterstützt und für ein „zionistisches Christentum“geworben zu haben. Eine Verurteilung zu 80 Peitschenhieben wegen Verstoßes gegen das Alkoholverbot, weil er im Gottesdienst Abendmahlswein getrunken hatte, wurde bereits im Oktober 2016 bekannt. Seit 24. Juli 2018 verbüßt er eine zehnjährige Haftstrafe. Eine weitere Verurteilung wegen angeblicher Propaganda gegen das Regime, die ein zweijähriges Exil an der Grenze zu Afghanistan miteinschließt, kam vorigen Herbst noch hinzu.
Der Iran hat den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte, einen völkerrechtlich bindenden Vertrag, ratifiziert. Dieser garantiert das Recht auf Religionsfreiheit.
Ich appelliere deshalb an Sie, sich für die sofortige und bedingungslose Freilassung des Gefangenen einzusetzen.
>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Vorsitzende: Frau Gyde Jensen, Fax: 030-227-36051, E-Mail: gyde.jensen@bundestag.de