Quellen: Bahá’í-Gemeinde in Deutschland K.d.ö.R., www.bahai.de, Gesellschaft für bedrohte Völker e.V., www.gfbv.at
Seit zwei Jahren nehmen die Repressalien gegenüber der Bahá'í-Gemeinde im Nordjemen stark zu. Am 2. Januar 2018 verhängte in der Hauptstadt Sanaa ein Sondergericht ein Todesurteil gegen den seit Dezember 2013 inhaftierten Bahá'í Hamed bin Haydara, ausschließlich mit religiöser Begründung. Ihm wurde insbesondere Kontakt zum Bahá'í-Weltzentrum in Haifa vorgeworfen. Die Schlussverhandlung fand nach einer vierjährigen Untersuchungshaft mit Folter und immer wieder verschleppten Gerichtsterminen statt, wobei der Angeklagte absichtlich an der Anwesenheit bei diesem Verhandlungstermin gehindert wurde. Er wurde gezwungen, Papiere mit verbundenen Augen zu unterschreiben.
Der Richter ordnete eine öffentliche Hinrichtung an einem noch nicht bekannt gewordenen Termin sowie die Beschlagnahme seiner Besitztümer an. Der Verteidiger legte gegen das Urteil unverzüglich Berufung ein.
Nach einer Verhaftungswelle im April 2017 sind im Jemen noch sieben Bahá'í an unbekannten Orten inhaftiert. Das Urteil gegen Hamed bin Haydara, mit dem zugleich die Auflösung sämtlicher Bahá'í-Gremien angeordnet wurde, bringt auch sie und die gesamte jemenitische Bahá'í-Gemeinde in akute Gefahr.
Der Richter ordnete außerdem die Auflösung aller Bahá’í-Versammlungen an, wodurch andere Bahá’í-Häftlinge sowie die Bahá’í-Gemeinde insgesamt in Gefahr gerieten.
Auf internationaler Ebene wurden das unrechtmäßige Vorgehen und die Menschenrechtsverletzungen gegenüber den Bahá'í im Jemen in mehreren Stellungnahmen verurteilt: durch den UN-Hochkommissar für Menschenrechte, den UN-Sonderbeauftragten für Religionsfreiheit und den UN-Menschenrechtsrat.
>>> Die Gesellschaft für bedrohte Völker hat eine Petition online gestellt, die zumindest bis kommende Woche unterstützt werden kann. Bitte beteiligen Sie sich daran und klicken Sie hierzu auf folgenden Link: http://www.gfbv.at/petition-befreiung-bahai-jemen/