Quellen: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte / IGFM, www.igfm.de; Evangelische Nachrichtenagentur idea, www.idea.de
Als „Gefangene des Monats Januar“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichten- agentur idea (Wetzlar) die iranischen Christen Behnam Ersali und Davood Rasooli benannt. Sie rufen dazu auf, sich für sie einzusetzen und für sie zu beten.
Sechs Sicherheitskräfte in Zivil, die sich nicht auswiesen, nahmen Ersali am 16. November 2018 in einem Haus in Maschhad fest. Er war vor einigen Jahren vom Islam zum Christentum übergetreten und hatte deshalb seinen Arbeitsplatz verloren. Ersali war nur zu Besuch in Maschhad, wohnt aber in Karadsch.
In der nordiranischen Stadt verschwand am gleichen Tag Davood Rasooli, ebenfalls ein Konvertit, der kurz zuvor von einer Fahrt nach Maschhad zurückgekehrt war. Zwei Sicherheitskräfte, ebenfalls in Zivilkleidung, nahmen ihn zunächst vor seinem Haus fest, kehrten zwei Stunden später mit ihm zurück, um die Wohnung zu durchsuchen. Dabei beschlagnahmten sie Bücher und weitere persönliche Gegenstände. Einem Bericht der Nachrichtenagentur „Mohabat News“ zufolge wurden wohl beide Männer zuvor vom Geheimdienst abgehört. Ihr Aufenthaltsort ist derzeit ebenso unbekannt wie die gegen sie erhobenen Vorwürfe. Beide durften bislang nicht mit ihren Familien Kontakt aufnehmen.
Die Islamische Republik Iran zählt zu den Staaten, die gegen Christen am stärksten vorgehen. 95 Prozent der über 77 Millionen Einwohner gehören zum schiitischen Zweig des Islams. Die Zahl der Christen liegt bei 360.000.
>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung der beiden Christen zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.
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Seine Exzellenz Präsident Hassan Rohani c/o Botschaft der Islamischen Republik Iran Podbielskiallee 65 -67 D-14195 Berlin
Fax: 030-84353535 E-Mail: info@iranbotschaft.de
Exzellenz,
Sicherheitskräfte haben am 16. November 2018 den iranischen Christen Behnam Ersali in Maschhad und seinen Glaubensbruder Davood Rasooli in Karadsch festgenommen. Ersali verlor bereits vor einigen Jahren seinen Arbeitsplatz, weil er sich dem christlichen Glauben zugewandt hatte. In Rasoolis Wohnung kam es nach der Festnahme zu einer Durchsuchung und Beschlagnahmung. Ihre Familien leben seither im Ungewissen. Sie erfuhren bislang nichts über den Verbleib ihrer Angehörigen, noch den Grund für ihre Festnahme.
Der Iran garantiert das Recht auf Religionsfreiheit nicht zuletzt dadurch, dass er den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte, einen völkerrechtlich bindenden Vertrag, ratifiziert hat.
Ich appelliere an Sie, sich für die sofortige und bedingungslose Freilassung der beiden Gefangenen einzusetzen.
>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Vorsitzende: Frau Gyde Jensen, Fax: 030-227-36051, E-Mail: gyde.jensen@bundestag.de