Quellen: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), www.igfm.de, Evangelische Nachrichtenagentur idea, www.idea.de
Zum „Gefangenen des Monats Dezember" haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und idea den pakistanischen Christen Humayun Faisal Masih benannt. Sie rufen dazu auf, sich für den 33-jährigen Straßenkehrer aus der Kleinstadt Sanda bei Lahore im Punjab einzusetzen und für ihn zu beten.
Er befindet sich seit über drei Jahren in Haft. Am 24. Mai 2015 hatten drei Muslime nach einem Moscheebesuch den psychisch beeinträchtigten Christen lauthals bezichtigt, Zeitungsseiten mit Koranzitaten verbrannt zu haben. Sein Verteidiger bestreitet, dass sein Mandant dies getan hat.
Der Polizei gelang es damals, den Christen aus der Gewalt eines Mobs, der ihn lynchen wollte, zu befreien. Zu der aufgebrachten Menge kamen jedoch weitere Gewaltbereite hinzu: Rund 2.000 Fanatiker demolierten, plünderten und brandschatzten Häuser in dem nahe gelegenen mehrheitlich christlichen Viertel. Muslimische Nachbarn bedrängten den Mob, „den Christen eine Lektion zu erteilen".
Spezialeinheiten der Polizei verhinderten ein Massaker. Einen
Monat nach der Verhaftung Masihs wurde ein Antrag auf Freilassung gegen
Kaution abgelehnt. Seither wird der Fall verschleppt. Laut IGFM wurde
der Blasphemie-Vorwurf gegen den Christen benutzt, um Stimmung gegen
eine religiöse Minderheit zu machen. Die Organisation und idea rufen
dazu auf, sich in Briefen an den pakistanischen Präsidenten Arif Alvi zu
wenden. Er solle alles in seiner Macht Stehende tun, damit sich das
zuständige Gericht zügig mit dem Fall befassen und Humayun freisprechen
kann.
>>> Bitte helfen Sie mit, die
Freilassung von Humayun Faisal Masih zu erreichen, indem Sie das
nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.
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Seine Exzellenz Präsident Arif Alvi ℅: Botschaft der Islamischen Republik Pakistan Schaperstraße 29 D-10719 Berlin
Fax: 030-21244210 E-Mail: mail@pakemb.de
Exzellenz,
ich wende mich wegen des 33-jährigen pakistanischen Christen Humayun Faisal Masih an Sie, der wegen des angeblichen Verstoßes gegen Paragraf 295-B des pakistanischen Strafgesetzbuchs inhaftiert ist.
Der psychisch beeinträchtigte Mann arbeitete als Straßenkehrer in Shera Kot und lebte in Sanda im Distrikt Lahore, in der Gegend von Gulshan Ravi Dhoop Sari. Am 24. Mai 2015 soll er angeblich Zeitungsseiten mit Koranzitaten verbrannt haben. Obwohl er zum fraglichen Zeitpunkt erheblich psychisch beeinträchtigt war, ließen Extremisten nicht von ihm ab. Die Polizei rettete ihn aus deren Gewalt. Pakistanische und internationale Medien berichteten von den anschließenden Übergriffen auf die Nachbarschaft, die sich hauptsächlich gegen die Christen richteten.
Diese Vorgänge zeigen, dass der Blasphemie-Vorwurf dazu benutzt wurde, um gegen eine Minderheit Stimmung zu machen.
Daher bitte ich Sie, alles in Ihrer Macht Stehende zu tun, damit sich das zuständige Gericht mit dem Fall zügig auseinandersetzt und ihn freisprechen kann. Ich halte eine sofortige Freilassung, Unterbringung an einem sicheren Ort und therapeutische Begleitung für angemessen.
>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Vorsitzende: Frau Gyde Jensen, Fax: 030-227-36051, E-Mail: gyde.jensen@bundestag.de