Seit 8 Jahren sitzt sie im Gefängnis, ihr Schicksal ging um die Welt. Die pakistanische Christin Asia Noreen (genannt Bibi) hat auf Grund einer Verurteilung wegen „Beleidigung des Propheten Mohammed“ bereits 8 Jahre in Haft verbracht; ursprünglich war sie sogar zum Tode verurteilt worden. Wir berichteten über ihr Schicksal im Rahmen unseres E-Mail-Aktionskreises.
Ihr Ehemann, Ashiq Masih, ging in Berufung, die im Oktober 2014 durch den Lahore High Cout zunächst zurückgewiesen, vom Obersten Gerichtshof 2016 allerdings endlich zugelassen wurde und in Bearbeitung ist. Laut der katholischen Nachrichtenagentur UCAN hat der Präsident des obersten Gerichts von Pakistan, Saqib Nisar, nur erklärt, er werde im Fall Asis Bibi „in Kürze“ eine Entscheidung treffen.
Der Sonderbeauftragte für Religionsfreiheit der EU, Ján Figel’, hat ebenfalls neue Hoffnungen auf eine Freilassung geweckt. Bei einem Besuch in Pakistan hat Figel’ Regierungsmitarbeitern erklärt, dass eine Erneuerung der Exportprivilegien nach Europa in direktem Zusammenhang mit der Freilassung von Asis Bibi stünde. „Die Mitgliedsstaaten der EU haben angefangen zu glauben, dass der Oberste Gerichtshof Pakistans die Verhandlung Asis Bibis mit der Absicht hinauszögert, um bestimmte politische Kräfte in Pakistan zu beschwichtigen“, zitiert das Nachrichtenportal EAD eine Pressemitteilung der EU.
Für pakistanische Juristen und Politiker ist es gefährlich, sich für die Rechte von Christen einzusetzen. „Solche Fälle werden systematisch verschleppt“, so Rechtsanwalt Asad Jama gegenüber der Frankfurter Rundschau. „Richter geben die Fälle mit Vorliebe an Kollegen weiter, weil sie von militante Gruppen bedroht werden. Rechtsanwälte, die Blasphemie-Beschuldigte vertreten, risikieren ebenfalls das Leben.“ Der Gouverneur Salman Taseer und der Minister für religiöse Minderheiten Shahbaz Bhatti waren im Zusammenhang mit ihrer öffentlichen Fürsprache für Asis Bibi ermordet worden. Die Familie Asis Bibis lebt in ständiger Angst und wechselnden Unterkünften.
>>> Bitte verleihen Sie der Forderung, Asia Bibi endlich freizulassen, Nachdruck, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.
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Seine Exzellenz Präsident Mamnoon Hussain ℅: Botschaft der Islamischen Republik Pakistan Schaperstr. 29 D-10719 Berliin
Fax: 030-21244210 E-Mail: mail@pakemb.de
Exzellenz,
mit großer Hoffnung habe ich Medienberichten entnommen, dass der Fall der wegen „Beleidigung des Propheten Mohammed“ seit 8 Jahren inhaftierten Christin Asia Noreen (Bibi) vor einem Berufungsgericht neu aufgerollt werden soll.
Ich bitte Sie, Ihren Einfluss dazu zu nutzen, dass Asia Bibi freigelassen und die Religionsfreiheit in Pakistan geachtet wird sowie auch Nichtmuslime dort ohne Bedrohungen leben können.