Quellen: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), www.igfm.de, Evangelische Nachrichtenagentur idea, www.idea.de
Zur „Gefangenen des Monats Juli" haben die Internationale Gesellschaft für Menschen- rechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichten- agentur idea die Christin Twen Theodros aus Eritrea benannt. Sie rufen dazu auf, sich für die Langzeitinhaftierte einzusetzen und zu beten.
„Esther" – wie sich Theodros nennt – wurde erstmals 2004 verhaftet. Damals war sie 23 Jahre alt und hatte sich gerade für ein Leben mit Jesus Christus entschieden. Sie kam aber frei, nachdem ihr Vater den Behörden versicherte, sie werde den Kontakt zu einer Untergrundkirche abbrechen und nicht weiter missionieren.
Im Jahr darauf wurde sie jedoch bei einem Gebetstreffen abermals festgenommen. Sie weigerte sich, ihrem Glauben abzuschwören und sitzt seither ohne Gerichtsverfahren hinter Gittern. Die Behörden ließen sie in ein Gefängnis überführen, das in Eritrea für seine harten Haftbedingungen besonders berüchtigt war und inzwischen geschlossen wurde. Jetzt befindet sich die 38-Jährige in einem Gefangenenlager in der Nähe der Hauptstadt.
Sie ist inzwischen durch das Buch „Mein Lied klingt aus der Nacht" der Gospelsängerin Helen Berhane weltweit bekannt geworden. Berhane war von 2004 bis 2006 in einem Metallcontainer eines Militärlagers eingesperrt und lebt heute in Dänemark. Sie beschreibt in dem Buch, wie „Esther" als Mitgefangene für sie sorgte und sich sogar an ihrer Stelle von den Wärtern misshandeln ließ.
Die IGFM und idea rufen dazu auf, sich in Briefen an den eritreischen Staatspräsidenten Isayas Afewerki für die Freilassung von Twen Theodros einzusetzen.
Im diktatorisch regierten Eritrea sind seit 2002 neben dem Islam nur die eritreisch-orthodoxe, die katholische und die lutherische Kirche anerkannt. Sie können weithin ungehindert Gottesdienst feiern, werden jedoch überwacht. Vor allem Angehörige evangelikaler Kirchen leben ständig in der Gefahr, verhaftet zu werden.
>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung von Twen „Esther“ Theodros zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.
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Seine ExzellenzStaatspräsident Isayas Afewerki ℅: Botschaft des Staates Eritrea Stavangerstraße 18 D-10439 Berlin
ich wende mich an Sie, um auf das Schicksal der 38-jährigen Eritreerin Twen Theodros aufmerksam zu machen. Die Christin ist seit 2005 ohne Gerichtsverfahren in Haft.
Sicherheitskräfte nahmen sie damals bei einem Gebetstreffen fest. Die Behörden forderten von ihr, ihren christlichen Glauben aufzugeben. Sie weigert sich jedoch, obwohl sie zeitweise sehr harte bis unmenschliche Haftbedingungen, darunter auch Misshandlungen, erlitten hat.
Bereits im Jahr 2004 war sie erstmals eingesperrt und ihr Vater zu dem Versprechen gezwungen worden, dass seine Tochter den Kontakt zu ihrer christlichen Gemeinde abbricht.
Herr Präsident, die Teilnahme an friedlichen religiösen Zusammenkünften gehört zum Kern des Rechtes auf Religionsfreiheit, das auch Eritrea 2002 mit der Ratifizierung des Internationalen Paktes über bürgerliche und politische Rechte anerkannt hat. Die Festnahme und lange Inhaftierung von Twen Theodros ohne ein faires Verfahren verstößt gegen diesen Vertrag.
Ich bitte Sie daher, sich für die sofortige Freilassung der Gefangenen einzusetzen.
>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Vorsitzende: Frau Gyde Jensen, Fax: 030-227-36051, E-Mail: gyde.jensen@bundestag.de