ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

ERITREA: Wo sind fünf verhaftete Mönche geblieben?

Quellen: Evangelische Nachrichtenagentur idea, www.idea.de, Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), www.igfm.de 


Zu „Gefangenen des Monats August 2020“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea fünf eritreisch-orthodoxe Mönche benannt. Sie rufen dazu auf, sich für die Geistlichen aus dem Kloster Debre Bizen auf dem gleichnamigen Berg bei der Stadt Nefasit (25 km östlich der Hauptstadt Asmara) einzusetzen und für sie zu beten. 


Sicherheitskräfte hatten sie am 13. Juni 2019 in der Kleinstadt Ghinda in der nördlichen Küstenregion festgenommen. Sie brachten 

  • Kibreab Tekie, 
  • Tewelde Gebremedhin, 
  • Kidanemariam Tekeste, 
  • Gebretensae Zemichael, 
  • Gebretensae Tewoldemedhin 


zur örtlichen Polizeistation. Drei von ihnen sind, so die UN-Sonderberichterstatterin für Menschenrechte in Eritrea, Daniela Kravetz, älter als 70 Jahre. 

Bislang ist nicht bekannt, was ihnen vorgeworfen wird. Offenbar kam es noch nicht zur Anklageerhebung. Angaben orthodoxer Kirchenstellen zufolge sind sie weiter in Haft, jedoch ist ihr Aufenthaltsort und ihr Gesundheitszustand unbekannt. 

Die Mönche hatten vor ihrer Verhaftung die fortlaufenden staatlichen Eingriffe in Kirchenangelegenheiten beklagt. Sie kritisierten insbesondere die Einsetzung eines regierungskonformen Patriarchen nach dem erzwungenen Rücktritt des Patriarchen der eritreisch-orthodoxen Tewahedo-Kirche, Abune Antonios, im Jahr 2006. 

IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den eritreischen Präsidenten Isayas Afewerki um die Freilassung der Mönche zu bitten. Obwohl Eritrea 2002 den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert hat, stellte die UN-Sonderberichterstatterin wiederholt gravierende Verletzungen der Religionsfreiheit in dem nordostafrikanischen Land fest, darunter staatliche Schließungen kirchlicher Krankenhäuser und zahlreiche Festnahmen von Christen unterschiedlicher Bekenntnisse. Von den rund sechs Millionen Einwohnern sind etwa 50 Prozent Muslime und 47 Prozent Christen. 

         

>>> Bitte unterstützen Sie dieses Anliegen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.


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Seine Exzellenz
Präsident Isayas Afewerki
c/o Botschaft des Staates Eritrea
Stavangerstr. 18
10439 Berlin


E-Mail:  consulareritrea@t-online.de
Fax: 030-44674621




Exzellenz,

ich wende mich an Sie, um auf das Schicksal von fünf eritreisch-orthodoxen Mönchen des Klosters Debre Bizen aufmerksam zu machen. Sie wurden am 13. Juni 2019 von staatlichen Sicherheitskräften in der Kleinstadt Ghinda (Gindae) festgenommen. 

Es handelt sich um die Mönche 

> Aba Kibreab Tekie, 
> Aba Tewelde Gebremedhin, 
> Aba Kidanemariam Tekeste, 
> Aba Gebretensae Zemichael und 
> Aba Gebretensae Tewoldemedhin.

Exzellenz, es sind friedliche Mönche, von denen drei über 70 Jahre alt sind und bei denen keinerlei Rechtsverletzungen bekannt sind. Meinen Informationen nach sind sie weiter in Haft. Über ihren derzeitigen Gesundheitszustand, den Aufenthaltsort, etwaige Anklagepunkte oder ein mögliches Prozessverfahren ist nichts bekannt.

Ich bitte Sie daher um Freilassung der Inhaftierten und Mitteilung über deren Schicksal. Ich möchte daran erinnern, dass Eritrea im Jahr 2002 den Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte ratifiziert hat, der auch Religionsfreiheit einschließt.

Hochachtungsvoll





KOPIEN:

>>> Auswärtiges Amt, Berlin, Fax: 03018-17-3402, E-Mail: buergerservice@diplo.de

>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Vorsitzende: Frau Gyde Jensen, Fax: 030-227-36051, E-Mail: gyde.jensen@bundestag.de