ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

PAKISTAN: Erneut Zerstörung einer Ahmadiyya-Moschee

Quelle: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte / IGFM, http://religionsfreiheit-igfm.info  

In Chak 261 R.B, Adhwali, im Bezirk Faisalabad, hat die Polizei am 17.06.2021 in Begleitung der Verwaltung das islamische Glaubensbekenntnis, die Namen Allahs und die Koranverse von der örtlichen Ahmadiyya-Moschee entfernt und die Minaretten demoliert. Darüber hinaus wurden Inschriften aus vier Ahmadi-Häusern entfernt. In der jüngsten Vergangenheit haben solche Vorfälle zugenommen. Den Angaben zufolge hat die Gegnerschaft zu der Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ) in dem Dorf seit eineinhalb Jahren zugenommen. 

Den Gegnern wurde erlaubt, Anti-Ahmadiyya-Versammlungen durchzuführen und gegnerische Geistliche von außerhalb des Dorfes einzuladen. Sie forderten, die Gebetsnische und die Minarette des Ahmadiyya-Gotteshauses abzureißen und islamische Inschriften von Ahmadiyya-Häusern zu entfernen.

Die AMJ hat auf verschiedenen Ebenen die Zuständigen kontaktiert, um die Angelegenheit zu lösen. Der Bezirksleiter der Ahmadiyya-Gemeinde schrieb an den Polizeipräsidenten von Punjab.

Zuvor war am 9. Juni 2021 ein Treffen des Friedenskomitees wurde abgehalten worden, und wie befürchtet haben die Mitglieder des Komitees, der Assistant Commissioner und der Polizeipräsident beschlossen, dass das Glaubensbekenntnis und die Minarette entfernt werden sollen.

Einspruch gegen die Entscheidung wurde rechtzeitig eingelegt. Leider, ohne eine Anhörung auf den Appell der Ahmadiyya-Gemeinde, haben die Polizisten in Begleitung von etwa 30 Mitarbeitern der Verwaltung nach Sonnenuntergang die Abrissarbeiten in etwa drei Stunden durchgeführt. Die Polizei war während des gesamten Prozesses extrem wachsam und außer den Arbeitern war es niemandem erlaubt, das Gebiet zu betreten. Ebenso war es niemandem erlaubt, Foto- oder Videoaufnahmen zu machen. Die Polizeibeamten überwachten das Geschehen von den Dächern der umliegenden Häuser. Sie entfernten auch einige Trümmer und versuchten, die Bereiche zu flicken, wo die Inschriften entfernt wurden. Es ist eine Mauer vor der Gebetsnische errichtet worden, um sie abzuschirmen.


Dies ist ein weiteres Beispiel für die staatlich unterstützte Verfolgung der Ahmadiyya-Gemeinde und eine grobe Verletzung der Menschenrechte. Solche Angriffe auf Gebetsstätten sind ein Verstoß gegen das Urteil des obersten Richters Tassaduq Hussain Jillani vom 2014 über den Schutz von Gebetsstätten. 

In Pakistan erklären die Verfassung und das Strafgesetz Mitglieder der Ahmadiyya Muslim Jamaat zu Nicht-Muslimen und verhängen harte Strafen für diejenigen, die sich Muslime nennen oder sich öffentlich an religiösen Aktivitäten beteiligen. 

Die Ahmadiyya Muslim Jamaat erkennt den Gründer der Gemeinschaft, Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad, als Messias und als untergeordneten Propheten an, eine Überzeugung, die viele Muslime als blasphemisch betrachten. 

In Deutschland haben die Bundesländer Hamburg und Hessen die Ahmadiyya-Muslim-Gemeinde als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt.

>>> Bitte helfen sie mit, Religionsfreiheit für die Angehörigen der Ahamdiyya-Gemeinschaft zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.

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Herrn 
Staatspräsidenten Arif Alvi 
c/o: Botschaft der Islamischen Republik Pakistan 
Schaperstraße 29
D-10719 Berlin 

Fax: 030 21244210.
E-Mail: mail@pakemb.de 


Exzellenz,

in Chak 261 R.B, Adhwali, im Bezirk Faisalabad, hat die Polizei am 17.06.2021 in Begleitung der Verwaltung und von Polizisten das islamische Glaubensbekenntnis, die Namen Allahs und die Koranverse von der örtlichen Ahmadiyya-Moschee entfernt und die Minarette demoliert. Darüber hinaus wurden Inschriften aus vier Ahmadi-Häusern entfernt. In der jüngsten Vergangenheit haben solche Vorfälle zugenommen.

Den Gegnern wurde erlaubt, Anti-Ahmadiyya-Versammlungen durchzuführen und gegnerische Geistliche von außerhalb des Dorfes einzuladen. Sie forderten, die Gebetsnische und die Minarette des Ahmadiyya-Gotteshauses abzureißen und islamische Inschriften von Ahmadiyya-Häusern zu entfernen.

Die Gemeinschaft der Ahmadiyya-Muslime ist gewaltlos und hat auch nicht zu Gewaltanwendung aufgerufen. Sie möchte nur ihre Form des Islam in Frieden praktizieren. Sie nimmt für sich das Menschenrecht auf freie Religionsausübung in Anspruch.

Die Islamische Republik Pakistan hat sich international verpflichtet, die Religionsfreiheit zu achten und zu schützen.

Aus diesem Grunde bitte ich Sie, all Ihren Einfluss zu nutzen, dass die Mitglieder Ahmadiyya-Gemeinschaft vor staatlichen und privaten Übergriffen geschützt werden, die Zerstörung von Gebetsstätten beendet wird und die dafür Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.

Hochachtungsvoll




KOPIEN:

>>> Auswärtiges Amt, Werderscher Markt 1, D-10117 Berlin, Fax: 03018-17-3402, E-Mail: buergerservice@diplo.de  

>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Vorsitzende: Frau Gyde Jensen, Platz der Republik 1, D-11011 Berlin, Fax: 030-227-36051, E-Mail: gyde.jensen@bundestag.de