ARBEITSKREIS MENSCHENRECHTE (AKM)
◆ Working Group for Human Rights ◆

NORDKOREA: Missionar aus China entführt und zu 15 Jahren Haft verurteilt

Quellen: Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), www.igfm.de; Evangelische Nachrichtenagentur idea, www.idea.de


Als „Gefangenen des Monats Oktober“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea den in Nordkorea inhaftierten christlichen Missionar Jang Moon Seok benannt. Sie rufen dazu auf, sich für ihn einzusetzen und für ihn zu beten. 

Informationen der IGFM zufolge wurde er im November 2014 von nordkoreanischen Agenten aus der chinesischen Grenzstadt Changbai entführt, dann förmlich verhaftet und schließlich zu 15 Jahren Haft verurteilt. 

Sein ständiger Wohnsitz befand sich in Changbai, und er trug inzwischen den chinesischen Namen Zhang Wen Shi. Über die konkreten Vorwürfe, die gegen ihn erhoben werden, ist nichts bekannt. 

Das kommunistisch regierte Nordkorea gilt als das Land mit der schärfsten Christenverfolgung. Schon der Besitz von religiösen Schriften wird mindestens mit hohen Haftstrafen geahndet, die mit Schwerstarbeit und Folter verbunden sind. 

Der Missionar half Grenzgängern aus Nordkorea, die vom Handel beiderseits der Grenze lebten oder auf der chinesischen Seite nach Medizin oder anderem Notwendigen suchten.  Jang alias Zhang unterstützte viele von ihnen, indem er sie mit einem Quartier oder etwa Kleidung versorgte. Dabei sprach er auch über seinen Glauben, den einige annahmen. Zusammen mit Pastor Han Chung-Ryeol unterrichtete er diejenigen im christlichen Glauben, die darum baten. Der Pastor, der ebenfalls koreanische Wurzeln hatte, wurde am 30. April 2016 von einem oder mehreren Unbekannten in Changbai erstochen. 

>>> Bitte helfen Sie mit, die Freilassung von Zhang Wen Shi zu erreichen, indem Sie das nachfolgende Schreiben kurzfristig an die genannten Stellen schicken.


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Seine Exzellenz 
Kim Jong-un 
Oberster Führer 
der Demokratischen Volksrepublik Korea 
℅: Botschaft der Demokratischen Volksrepublik 
Glinkastraße 5-7 
D-10117 Berlin 

Fax: 030-2293 191
E-Mail: info@dprkorea-emb.de 




Exzellenz, 

ich erlaube mir, mich wegen des chinesischen Staatsbürgers Zhang Wen Shi an Sie zu wenden. Er ist seit November 2014 in der Demokratischen Volksrepublik Korea inhaftiert und wurde zu einer 15-jährigen Haftstrafe verurteilt. 

Der Christ ist zuvor, wie aus zuverlässigen Quellen zu erfahren war, aus der chinesischen Stadt Changbai, wo er lebte, entführt worden. Die Vorwürfe, die zum Urteil führten, sind öffentlich nicht bekannt. 

Zhang Wen Shi hat sich keines Verbrechens und keiner Aktion gegen die Regierung der Demokratischen Volksrepublik Korea schuldig gemacht, sondern wirkte nur als Missionar. Ich bitte darum, dass er sofort freigelassen wird und zurück nach China ausreisen darf. 

Hochachtungsvoll




KOPIEN:

>>> Auswärtiges Amt, Berlin, Fax: 03018-17-3402, E-Mail: buergerservice@diplo.de 
  
>>> Deutscher Bundestag, Ausschuss für Menschenrechte und Humanitäre Hilfe, Vorsitzende: Frau Gyde Jensen, Fax: 030-227-36051, E-Mail: gyde.jensen@bundestag.de